Das Netz der First-Responder des Weißen Kreuzes wird mit der neuen Gruppe in Terenten im Pustertal noch engmaschiger. Es handelt sich dabei um die 14. Einheit dieser Ersthelfer des Landesrettungsvereins, die bei Notfällen in der Peripherie schnell und kompetent Erste Hilfe leisten können. Die Gruppe von Terenten nimmt am 1. Juni ihren Dienst auf und steht dann 24 Stunden, rund um die Uhr, zur Verfügung. Solche Gruppen können nur in Gebieten ins Leben gerufen werden, in denen im Notfall mindestens 20 Minuten auf den nächststationierten Rettungstransportwagen gewartet werden muss. Der First-Responder-Dienst ist ein Gemeinschaftsprojekt mit den Freiwilligen Feuerwehren und dem Dienst für Rettungs- und Notfallmedizin des Südtiroler Sanitätsbetriebes.
Die knapp 30 ehrenamtlichen Helfer haben ihre spezielle Ausbildung mit Bravour absolviert und abgeschlossen: Sie sind nun gerüstet für den Einsatzalltag, der von der Versorgung einfacher Schnittverletzungen und Unwohlsein bis hin zu schweren Verkehrsunfällen und Reanimationen reichen kann. Natürlich sind die Helfer auch bestens ausgerüstet – unter anderem mit einem halbautomatischen Defibrillator (AED). Die Freiwilligen werden im Einzugsgebiet der Freiwilligen Feuerwehr von Terenten im Notfall von der Landesnotrufzentrale alarmiert. Die Fahrzeuge stellt die Wehr von Terenten zur Verfügung. Die neue Gruppe gehört zur Sektion Bruneck des Landesrettungsvereins.
„Es freut uns, dass heute die 14. First-Responder-Gruppe offiziell ihren Dienst aufnimmt“, sagt Barbara Siri, die Präsidentin des Weißen Kreuzes. „Einerseits ist das ein Beweis dafür, dass die Bürger in entlegenen Gebieten die Ersthilfe selbst in die Hand nehmen wollen. Und andererseits zeugt die Zusammenarbeit zwischen Weißem Kreuz, Freiwilliger Feuerwehr und dem Dienst für Rettungs- und Notfallmedizin vom guten Miteinander im Südtiroler Rettungswesen.“ Direktor Ivo Bonamico nutzt mit dem Dienstbeginn der neuen Gruppe auch dazu, um Rückschau auf 2020 zu halten: „Insgesamt 283-mal sind unsere First-Responder-Gruppen im Vorjahr ausgerückt“, sagt er. „Mit 168 Einsätzen haben die medizinischen Notfälle den Löwenanteil ausgemacht – gefolgt von den Freizeitunfällen mit 41 Einsätzen sowie den Kindernotfällen mit 16 Einsätzen.“ 2019 waren es 315 Einsätze gewesen, 2018 sogar 345. Der Einsatzrückgang im Vorjahr sei darauf zurückzuführen, dass während der ersten Coronavirus-Welle dieser Ersthelfer-Dienst für einige Wochen eingestellt worden sei, um die Helfer vor dem Virus zu schützen und um die Gruppen für die Pandemie zu rüsten, betont Direktor Bonamico.